Die Johannisloge „Zum Schwarzen Bär“, i. Or. Hannover beging in diesem Jahr ihr 250. Stiftungsfest. Der freimaurerischen Tradition der Unterstützung Bedürftiger folgend, wurden alle Gabensammlungen in diesem Jahr, zwei lokalen Projekten gewidmet. Um die Besonderheit der Gabensammlungen, in eben diesem Jahr für alle Brüder sichtbar zu machen, wurde eine früher in ländlichen Gebieten übliche Milchkanne aufgearbeitet und zu jeder freimaurerischen Veranstaltung unserer Loge, an prominenter Stelle postiert.
Der Bezug der ‘Milchkanne‘ zu unserer guten Bauhütte ergibt sich aus der historischen Begebenheit, dass der ‘Schwarze Bär‘, im Jahr 1888 (!), gemeinsam mit den Hannoveraner Logen “Friedrich zum Weißen Pferd“ und er Loge “Zur Ceder“, für bedürftige Kinder in den Volksschulen ein ‘Milchfrühstück‘ einführten. ‘Einführten‘ heißt, dass sie dieses Milchfrühstück aus ihren Gabensammlungen finanzierten. Für über eintausend Schulkinder bedeutete dies allmorgendlich, überhaupt ein erstes und noch dazu warmes Frühstück. Diese Aufgabe wurde ab 1920 von öffentlichen Stellen der Stadt übernommen.
Der Ertrag der diesjährigen Jubiläumssammlungen, hinein in die ‘Neue Milchkanne‘, wurde zum Jahresende, mit der Gewinnausschüttung der logeneigenen Treuhandstiftung „Zum Schwarzen Bär“, namhaft ‘aufgerundet‘.
Insgesamt stand somit ein Betrag von 15.000 € zur Verteilung für gemeinnützige Zwecke zur Verfügung.

Bereits vor Beginn der Gabensammlungen in diesem, für den ‘Schwarzen Bär‘ besonderen Jahr, erzielten die Brüder Einigkeit, über zwei zu begünstigende Projekte des Gemeinwesens in der Region Hannover. Das sind:
- die Aktion Sonnenstrahl e.V. , und
- der Wünschewagen des Arbeiter-Samariter-Bundes Niedersachsen.
Am 4. Dezember fand in einer feierlichen, öffentlichen Veranstaltung in unserem Logenhaus, die jeweils hälftige Zuwendung des o.g. Betrages, durch symbolische Verbindung durch und über der Milchkanne statt.
Dabei stellten die Vertreterinnen beider Vereine der Bruderschaft unserer Loge und den Besuchern ihre Projekte detailliert dar und beantworteten viele Fragen.
Die „Aktion Sonnenstrahl“ ist ein gemeinnütziger Verein in Hannover, der seit 10 Jahren Kindern und Jugendlichen aus sozial benachteiligten Familien umfassend hilft – bei der Bewältigung ihrer aktuellen, schwierigen Lebenssituation und der Realisierung von Chancen auf eine bessere Zukunft.
„Voller Bauch studiert nicht gern“, heißt es in einem Sprichwort. Mit einem leeren Bauch kann man aber erst recht nicht denken und sich auf den Unterricht konzentrieren. Ob uns das gefällt oder nicht, ist es immer noch so, dass viele Schülerinnen und Schüler ohne Frühstück in die Schule kommen und zuhause nach dem Unterricht kein warmes Mittagessen auf sie wartet. Die „Aktion Sonnenstrahl“ bietet daher in Hannover und in der Region Mittagsverpflegung für diese Schülerinnen und Schüler an.
Frau Sigrid Schubach-Kasten, die Gründer- und Geschäftsführerin und eine ihrer Mitstreiterin, Frau Stefanie Lohmann berichteten mit eindrücklichen Schilderungen von über 600 Kindern, die derzeit an dem oben erwähnten Mittagessen teilnehmen. Dabei legt der Verein größten Wert auf, in der eigenen Küche hergestelltes und gemeinschaftlich eingenommenes Essen. Dies dient dem verstehenden Miteinander und der Kommunikation der Kinder untereinander, auch und besonders über scheinbare, kulturelle Schranken hinweg.
Wohlgemerkt, die „Aktion Sonnenstrahl“ ist ein ehrenamtlicher Verein und finanziert seine Aktionen ausschließlich durch Spenden. (siehe auch unter:
Aktion Sonnenstrahl e.V. » Zukunftschancen für alle Kinder )
Das ehrenamtliche Projekt Wünsche-wagen – versucht Menschen, die an einer lebensverkürzenden Krankheit leiden, unter dem Motto „Wie gern würde ich noch einmal jenen Ort besuchen“, letzte Wünsche sich äußern zu wagen und auch zu erfüllen.
Wie Frau Julia-Marie Meisenburg, die Projektleiterin sowie Frau Maren Meier, eine der Projektkoordinatorinnen darstellten reicht die Palette von inzwischen mehr als 525 Fahrten des Wünsche-Wagens in Niedersachsen, vom letzten Besuch an die Ostsee oder zu der Kirche in die Stadt der Trauung in Thüringen, über den Besuch der Miniaturwelt in Hamburg oder gar den, eines eigentlich restlos ausverkauften Konzerts von Herbert Grönemeyer.
Die Organisation einer jeden solcher Fahrten erfordert ein hohes Maß an Abstimmungen zwischen den unterschiedlichsten Beteiligten wie z.B. Familienangehörigen, dem Krankenhaus bzw. dem Pflegeheim, dem Personal am Zielpunkt usw. usf.
Einer der berührendsten Danksagungen eines derjenigen, der einen letzten Wunsch wagte, lautete: „Ich durfte noch mal Mensch sein.“ (siehe auch unter: www.wuenschewagen.de/niedersachsen )
Zum Abschluss des Abends überreichte der Meister vom Stuhl Bernd Badorek den freudestrahlenden Vertreterinnen der beiden Organisationen zur Erinnerung, noch eine eigens für dieses Jubiläumsjahr geprägten Kupfergedenkmünzen, mit dem Faksimile des ersten, als gesichert geltenden Siegels, der Loge „Zum Schwarzen Bär“.
Mit dieser Veranstaltung nahm das Jahr des 250. Stiftungsfestes der Johannisloge „Zum Schwarzen Bär, i. Or. Hannover“ einen würdigen, offiziellen Ausklang.